Viele Berufstätige sind zurzeit im Homeoffice und haben alle dasselbe Problem: keine Kantine, keine Geschäftsessen, keiner der mittags kocht. Denn dafür reicht die Zeit zwischen zwei Online-Meetings oft einfach nicht aus. Oder siehst du als Profi das anders?
Kluske: Ich denke, man kriegt das schon hin – und dafür muss man kein gelernter Koch sein. Eigentlich braucht es nur eine gute Organisation und ein paar kleine Tricks.
Wir sind ganz Ohr…
Kluske: Das Zauberwort heißt für mich Meal Prep und dahinter steckt eine Art kulinarisches Baukasten-System. Anders gesagt: Am Wochenende einmal vorbereiten, unter der Woche fünfmal kreativ und superschnell kombinieren.
Baukasten klingt spannend. Was steckt dahinter?
Kluske: Die Idee ist im Grunde genommen die der Resteküche: Ich mache den Kühlschrank auf und lasse mich inspirieren. Nur, dass ich diese sogenannten „Reste“ gezielt vorbereite.
Also quasi eine Art „Resteküche mit System“?
Kluske: Genau. Der Twist besteht darin, eine ausreichende Auswahl an Zutaten herzurichten, die sich auch gut kombinieren lassen. Ich gehe dabei immer von so einem durchschnittlichen Gericht aus, das vier Komponenten hat: Erstens Gemüse oder Hülsenfrüchte, zweitens die klassische Sättigungsbeilage, also Kartoffeln, Reis, Pasta, Bulgur und so weiter. Die dritte Komponente ist das, was ich den „Star“ auf dem Teller nenne: Das kann ein Stück Fleisch, Fisch oder Schafskäse sein, aber genauso gut ein paar eingelegte Pilze oder vorgegarte rote Beete aus dem Glas. Schließlich noch eine Sauce, die alles verbindet. Die muss man nicht lange kochen. Manchmal tut es ein bisschen Joghurt oder Quark mit Gewürzen. Alternativ auch Hummus oder ein Schuss Olivenöl.
Ok. Dann stehe ich also auf dem Wochenmarkt und frage mich, wie viel ich eigentlich einkaufen muss für eine ganze Woche …
Kluske: Ganz einfach: Stell dir vor, du planst ein Essen für fünf Personen – dann hast du ein Gefühl für die Menge, die du für fünf Mittagsgerichte für dich selbst brauchst. Und das ist erschreckend wenig! Die meisten Leute kaufen viel zu viel ein. Eine Hühnerbrust von 200 Gramm reicht beispielsweise für zwei Gerichte aus, wenn ich nicht nur Fleisch esse. Es geht ja in der Mittagspause darum, zwar zufrieden und gesättigt zu sein, aber gleichzeitig nicht zu reichlich in sich hineinzustopfen.
Das klingt von der Menge her überschaubar – und da bin ich, ehrlich gesagt, erleichtert. Ich dachte schon, ich stehe das ganze Wochenende zur Vorbereitung in der Küche.
Kluske: Ne, keine Angst. Ich schätze, du brauchst höchstens eine Stunde zur Vorbereitung dessen, was du unter der Woche im Handumdrehen zu unterschiedlichen, leckeren Gerichten kombinierst. Denn nach dem Gemüseputzen und Kleinschneiden gibt es einen Trick: Ich mache einfach mehrere Dinge parallel, indem ich das Gemüse mit der längeren Garzeit in den Backofen schiebe, also beispielsweise Sellerie oder Kürbis. Und Zucchini, Blumenkohl oder Brokkoli, die weniger Hitze brauchen, brate ich parallel dazu in der Pfanne an. Gleichzeitig garen im Topf zum Beispiel noch Linsen oder Reis.
Hält denn das alles auch eine Woche?
Kluske: Fünf Tage sind bei Vorgekochtem überhaupt kein Problem. Und an dieser Stelle mal ein grundsätzlicher Tipp: Wer gerne am Wochenmarkt einkauft, kann dies heutzutage problemlos auch im größeren Maße tun, denn mit den Frischhaltezonen der modernen Kühlschränke wie hyperFresh Premium von Siemens bleiben Lebensmittel drei Mal länger frisch. Dadurch muss ich weniger oft einkaufen und habe über einen längeren Zeitraum wunderbar frische Lebensmittel vom Wochenmarkt daheim.