Mittagessen im Homeoffice:

Es muss nicht immer Pizza sein.

   

Homeoffice klingt gemütlich. Ist es aber nicht. Denn wo ein Online-Meeting das nächste jagt, sind Atempausen Mangelware. Und dann mittags auch noch kochen? Dazu fehlen den meisten Berufstätigen oft Zeit und Lust. Wozu schließlich lange am Herd stehen, wenn am Ende kaum mehr Zeit zum Essen bleibt?

Zum Schluss läuft es häufig auf den Griff zum Schokoriegel, zum belegten Brot oder zur Tiefkühlpizza hinaus – und das obwohl es für 62 Prozent der Deutschen im letzten Jahr wichtiger geworden ist, selbst zu kochen. Ebenso viele wollen laut einer aktuellen Trendstudie des Zukunftsinstituts immer frische Lebensmittel im Haus haben. Es ist also keine Frage des Wollens, sondern des Gewusst-wie. Und auf die hat unser Gesprächspartner eine Menge Antworten.

Viele Berufstätige sind zurzeit im Homeoffice und haben alle dasselbe Problem: keine Kantine, keine Geschäftsessen, keiner der mittags kocht. Denn dafür reicht die Zeit zwischen zwei Online-Meetings oft einfach nicht aus. Oder siehst du als Profi das anders? 

Kluske: Ich denke, man kriegt das schon hin – und dafür muss man kein gelernter Koch sein. Eigentlich braucht es nur eine gute Organisation und ein paar kleine Tricks.

 

Wir sind ganz Ohr…  

Kluske: Das Zauberwort heißt für mich Meal Prep und dahinter steckt eine Art kulinarisches Baukasten-System. Anders gesagt: Am Wochenende einmal vorbereiten, unter der Woche fünfmal kreativ und superschnell kombinieren.

 

Baukasten klingt spannend. Was steckt dahinter?

Kluske: Die Idee ist im Grunde genommen die der Resteküche: Ich mache den Kühlschrank auf und lasse mich inspirieren. Nur, dass ich diese sogenannten „Reste“ gezielt vorbereite.

 

Also quasi eine Art „Resteküche mit System“?

Kluske: Genau. Der Twist besteht darin, eine ausreichende Auswahl an Zutaten herzurichten, die sich auch gut kombinieren lassen. Ich gehe dabei immer von so einem durchschnittlichen Gericht aus, das vier Komponenten hat: Erstens Gemüse oder Hülsenfrüchte, zweitens die klassische Sättigungsbeilage, also Kartoffeln, Reis, Pasta, Bulgur und so weiter. Die dritte Komponente ist das, was ich den „Star“ auf dem Teller nenne: Das kann ein Stück Fleisch, Fisch oder Schafskäse sein, aber genauso gut ein paar eingelegte Pilze oder vorgegarte rote Beete aus dem Glas. Schließlich noch eine Sauce, die alles verbindet. Die muss man nicht lange kochen. Manchmal tut es ein bisschen Joghurt oder Quark mit Gewürzen. Alternativ auch Hummus oder ein Schuss Olivenöl.

 

Ok. Dann stehe ich also auf dem Wochenmarkt und frage mich, wie viel ich eigentlich einkaufen muss für eine ganze Woche …

Kluske: Ganz einfach: Stell dir vor, du planst ein Essen für fünf Personen – dann hast du ein Gefühl für die Menge, die du für fünf Mittagsgerichte für dich selbst brauchst. Und das ist erschreckend wenig! Die meisten Leute kaufen viel zu viel ein. Eine Hühnerbrust von 200 Gramm reicht beispielsweise für zwei Gerichte aus, wenn ich nicht nur Fleisch esse. Es geht ja in der Mittagspause darum, zwar zufrieden und gesättigt zu sein, aber gleichzeitig nicht zu reichlich in sich hineinzustopfen.

 

Das klingt von der Menge her überschaubar – und da bin ich, ehrlich gesagt, erleichtert. Ich dachte schon, ich stehe das ganze Wochenende zur Vorbereitung in der Küche.

Kluske: Ne, keine Angst. Ich schätze, du brauchst höchstens eine Stunde zur Vorbereitung dessen, was du unter der Woche im Handumdrehen zu unterschiedlichen, leckeren Gerichten kombinierst. Denn nach dem Gemüseputzen und Kleinschneiden gibt es einen Trick: Ich mache einfach mehrere Dinge parallel, indem ich das Gemüse mit der längeren Garzeit in den Backofen schiebe, also beispielsweise Sellerie oder Kürbis. Und Zucchini, Blumenkohl oder Brokkoli, die weniger Hitze brauchen, brate ich parallel dazu in der Pfanne an. Gleichzeitig garen im Topf zum Beispiel noch Linsen oder Reis.

 

Hält denn das alles auch eine Woche?

Kluske: Fünf Tage sind bei Vorgekochtem überhaupt kein Problem. Und an dieser Stelle mal ein grundsätzlicher Tipp: Wer gerne am Wochenmarkt einkauft, kann dies heutzutage problemlos auch im größeren Maße tun, denn mit den Frischhaltezonen der modernen Kühlschränke wie hyperFresh Premium von Siemens bleiben Lebensmittel drei Mal länger frisch. Dadurch muss ich weniger oft einkaufen und habe über einen längeren Zeitraum wunderbar frische Lebensmittel vom Wochenmarkt daheim.


Aber die eigentliche Herausforderung fängt doch jetzt an, wenn es nun ans Kochen geht. Wo kriege ich denn jetzt als Laie die Ideen und die Abwechslung her?

Kluske: Eigentlich kannst du jeden Tag ein anderes Art Gericht zusammenstellen: Am Montag erwärmst du ein paar vorbereitete Zutaten in einer Pfanne und verwandelst sie mit einer Sauce in eine Art Curry oder Gulasch, mit Beilage dazu. Am Dienstag gibst du ein Ei drüber, wie bei Bauernomelette oder Shakshuka. Das verändert alles. Am Mittwoch mixt du eine Suppe – ein guter Pürierstab ist dafür eine Investition wert. Am Donnerstag kann man auch eine „Unterlage“ nehmen – wie zum Beispiel Fladenbrot oder einen Rest Pizza – etwas draufpacken und im Ofen überbacken. Und freitags gibt es Salat.

 

Also doch wieder kalte Küche … 

Kluske: Ehrlich gesagt, plädiere ich schon lang dafür, weg von dem typisch deutschen Glaubenssatz zu kommen, dass alles immer heiß sein muss. Und gerade das Thema Salat sehen die meisten Leute viel zu eng. Dabei kann in einen Salat alles rein – von Früchten über Gemüse wie Brokkoli bis hin zu Sättigungsbeilagen. Am Schluss noch mit einem Highlight toppen, wie eingelegte Paprika oder Schafskäse oder ein Topping aus gebratenem Blumenkohl. Perfekt!

 

Deine Botschaft lautet also: Sei mutig!?

Kluske: Absolut. Viele Leute denken beim Kochen viel zu kompliziert. Wer’s wirklich lernen will, tut das nicht, indem er oder sie möglichst tolle Rezepte befolgt. Es geht eher darum, sich was zu trauen: Koche exotisch, indem du kreativ kombinierst! Was kann schon passieren?

 

Naja, ich glaube die meisten Leute haben Angst davor, dass es am Ende nicht schmeckt. Hast du denn da einen Geheimtipp?

Kluske: Ich mag Zutaten, die einem Gericht gleich mehrere Geschmacksrichtungen zufügen. Sojasauce, Tomatenmark, Sardellen oder gute Gewürzmischungen sind bestens geeignet, um ein Gericht schnell aufzupeppen. Ich würde das als „Geschmacks-Short-Cuts“ bezeichnen. Super ist auch der Einlegesud von Gewürzgurken: Daraus lässt sich zum Beispiel mit etwas Senf und Öl ein schnelles Dressing mixen. Oder man legt kurz gebratenes Gemüse darin ein, wenn die Gurken schon aufgegessen wurden. Zum Weggießen ist der Sud jedenfalls viel zu schade. Und noch so ein Alleskönner ist Joghurt, der passt fast immer und ist unglaublich wandelbar, je nachdem ob ich eine indische oder türkische oder anderweitige Gewürzmischung dazu gebe. 

 

Das klingt ja wirklich easy.

Kluske: Und das soll es ja auch sein. Mein Credo gerade für das Mittagessen im Homeoffice lautet: Nur so viel Aufwand wie nötig, für so viel Ergebnis wie möglich. Und wenn es gar nicht anders geht, dann greife ich eben mal zur Tiefkühlpizza, weil die im Backofen mit coolStart wirklich nur 12 Minuten braucht, bis sie auf dem Teller ist. Tiefkühlpizza kann man übrigens ganz leicht selber zubereiten, vorbacken und einfrieren. So kreiert man sozusagen die eigene DIY-Tiefkühlpizza.

 

Irgendwann wird sicherlich auch die Arbeit im Büro wieder mehr werden. Wird dann was vom Thema Meal Prep bleiben?

Kluske: Da bin ich mir sicher. Den Mut und die Routine zu entwickeln, einfach drauf los zu kochen – das macht schließlich stolz. Und das kann einem keiner mehr nehmen. Und egal ob man sein Essen eingewickelt in einem Wrap oder im Henkelmann mitnimmt – es ist einfach angenehm, zu wissen, was man isst. Bei vielen Fertiggerichten oder Speisen, die man sich liefern lässt, lässt sich die an Inhaltsstoffen mittlerweile ja kaum mehr überblicken. Und nicht zuletzt lässt sich natürlich durch einen Einkauf auf dem Markt auch viel Verpackungsmüll vermeiden.

 

Vielen Dank, Torsten!

Weitere Informationen zu Torsten Kluske und seinen Rezepten finden Sie hier.

Text, Bild- und Videomaterial finden Sie im Downloadbereich auf der rechten Seite.

Pressekontakt:

SEG Hausgeräte GmbH
Alex Kostner
Carl-Wery-Straße 34
81739 München

Telefon: +49-89-4590-2579
E-Mail: presse.siemens@bshg.com

Torstens Wochenmenü

Tag 1: Linsensalat mit Hühnchen

Tag 2: Taboulé mit Hummus und Schafskäse

Tag 3: Gemüse-Shakshuka 

Tag 4: Gebratener Lachs mit Pfannengemüse

Tag 5: Dal - herzhafte Linsensuppe

 

Bildmaterial zu den Gerichten

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Anleitung zu den Gerichten

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